Karlsruhe (epd). Die Bundesanwaltschaft klagt ein irakisches Ehepaar wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen, Menschenhandels sowie sexuellen Missbrauchs von Kindern an. Die beiden sollen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angehört haben, wie der Generalbundesanwalt am Montag in Karlsruhe mitteilte. Das Paar war im April in Regensburg und im Landkreis Roth festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Den Ermittlungen zufolge gehörten die Eheleute 2015 bis 2017 im Irak sowie in Syrien dem IS an. Der Mann kaufte laut Anklageschrift im Herbst 2015 auf einem Basar im irakischen Mossul eine fünfjährige Jesidin als Sklavin, zwei Jahre später dann zudem eine zwölfjährige Jesidin. Der Mann habe die beiden Mädchen mehrfach vergewaltigt. Seine Frau habe die Taten unterstützt, indem sie etwa eines der Mädchen geschminkt habe.
Die Mädchen mussten laut den Ermittlern Hausarbeit und Kinderbetreuung leisten, wurden zu islamischen Gebeten gezwungen und bei vermeintlichen Verfehlungen hart körperlich bestraft. Bei einer Gelegenheit habe die Ehefrau die Hand des jüngeren Mädchens mit heißem Wasser verbrüht. Die zwei Kinder seien zudem an andere IS-Mitglieder weitergereicht worden. „Dies alles diente dem erklärten Ziel des IS, den jesidisichen Glauben zu vernichten“, heißt es es in der Mitteilung.