Berlin (epd). Nach einem Angriff mutmaßlich Rechtsextremer auf SPD-Wahlkämpfer in Berlin von Mitte Dezember ist die Polizei am Freitag gegen weitere Beschuldigte vorgegangen. Durchsucht wurden zehn Wohnanschriften in Wolfsburg, Aschersleben, Rötha, Halle an der Saale, Schkopau und Leuna, wie die Berliner Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilten. Beteiligt waren den Angaben zufolge rund 110 Polizeikräfte aus Berlin, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Bei den Durchsuchungen wurden demnach mobile Endgeräte, digitale Speichermedien, mutmaßliche Tatbekleidung, Vermummungsutensilien, Schlagwerkzeuge, Messer sowie rechtes Propagandamaterial gefunden und beschlagnahmt.
Ermittelt wird den Angaben zufolge mittlerweile gegen sieben Jugendliche und junge Männer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren sowie gegen eine Jugendliche im Alter von 16 Jahren. Drei der Beschuldigten im Alter von 16, 18 und 19 Jahren befinden sich seit 15. Dezember in Untersuchungshaft. Die vier neuen Beschuldigten sollen ebenso an dem Angriff auf die SPD-Mitglieder beteiligt gewesen sein und auf diese mit Springerstiefeln eingetreten haben.
Alle acht stehen demnach im Verdacht, Mitglieder der Jugendorganisation „Deutsche Jugend zuerst“ zu sein. Die Gruppierung soll es sich unter anderem zum Ziel gesetzt haben, gewaltsam gegen politische Gegner vorzugehen.
Bei der Attacke am 14. Dezember in Berlin-Lankwitz waren zwei SPD-Wahlkämpfer von den mutmaßlichen Rechtsextremisten angegriffen worden. Einer der SPD-Wahlkämpfer und zwei Polizisten mussten in der Folge im Krankenhaus behandelt werden.