Berlin (epd). Der TÜV-Verband warnt vor den Folgen dauernder Erreichbarkeit während des Weihnachtsurlaubs für Beschäftigte. Dies könne „negative Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der Berufstätigen haben“, sagte der Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband, André Siegl, am Freitag in Berlin. „Chronischer Stress, Burnout-Symptome wie Schlafstörungen oder anhaltende Erschöpfung sowie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind häufige Folgen.“
Studien zeigten, dass die Unterbrechung von Erholungsphasen durch dienstliche Anfragen oder regelmäßiges Checken beruflicher E-Mails oder Kurznachrichten zu einer reduzierten Regenerationsfähigkeit führen könnten, erklärte Siegl. „Der gefühlte Arbeitsdruck steigt, selbst wenn gar nicht oder nur wenig gearbeitet wird, wie mal eben noch auf eine E-Mail zu reagieren.“ Die Beschäftigten könnten gedanklich nicht vollständig von der Arbeit abschalten.
Die Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit sollte nur auf begründete Ausnahmefälle beschränkt bleiben, betonte Siegl. Aus arbeitsrechtlicher Sicht ist das Thema laut dem TÜV-Verband klar geregelt. Das Arbeitszeitgesetz schütze die Einhaltung von Ruhezeiten und die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit. Vorgaben gebe es für Rufbereitschaften und Bereitschaftsdienste, beispielsweise im Gesundheitswesen.