Düsseldorf (epd). NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) spricht sich für ein konsequentes Vorgehen gegen Gewalttäter aus, um den Schutz von Frauen zu verbessern. „Ich bin für die elektronische Fußfessel nach dem spanischen Modell“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Freitag). „Wenn ein Stalker oder Gewalttäter in eine verbotene Zone geht, beispielsweise die Wohngegend seines Opfers, bekommt heute nur eine Behörde einen Alarm.“ Nach dem spanischen Modell bekomme auch die Frau einen Empfänger, der sie warne, wenn der Mann in ihre Nähe komme.
Limbach befürwortet zudem die Einführung der sogenannten Deeskalationshaft: „Gewalttäter sollen bei Wiederholungsgefahr schneller in Untersuchungshaft kommen können“, sagte er. „Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft zugenommen. Wir wollen dagegen noch weitere Maßnahmen ergreifen.“
Der Minister sprach sich überdies dafür aus, dass sogenanntes Catcalling wie obszöne Gesten oder erniedrigende Kommentare vor allem gegen Frauen zur Straftat wird. „Es ist gut, dass Frauen nicht mehr bereit sind, sexistische, herabwürdigende Bemerkungen in der Öffentlichkeit hinzunehmen. Und wir als Staat haben die Verantwortung, Frauen und junge Mädchen vor so etwas zu schützen“, erklärte der Grünen-Politiker.