Demonstrationen für Legalisierung von Abtreibungen

Demonstrationen für Legalisierung von Abtreibungen

Berlin (epd). Die Kampagne „Abtreibung legalisieren“ hat für Samstag in Berlin und Karlsruhe zu Demonstrationen für eine Abschaffung des Abtreibungsparagrafen im Strafrecht aufgerufen. Dazu sind in Berlin nach Angaben der Polizei vom Freitag rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Die Abschlusskundgebung findet am Nachmittag vor dem Reichstagsgebäude statt. In Karlsruhe soll es eine Zwischenkundgebung vor dem Bundesverfassungsgericht geben.

Die „Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur“ hat für Samstag am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor zu einer Gegendemonstration „zum Schutz des ungeborenen Lebens mit öffentlichen Gebeten“ aufgerufen. Dazu sind 20 Personen angemeldet. Die Kundgebungen finden vor dem Hintergrund eines Antrags von Bundestagsabgeordneten für eine Änderung des Abtreibungsrechts statt.

Der Gruppenantrag von Abgeordneten verschiedener Fraktionen über eine Legalisierung von Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche war am Donnerstag erstmals im Bundestag beraten worden. Dem Entwurf zufolge sollen Abtreibungen nicht mehr im Strafrechtsparagrafen 218 geregelt werden. Die Beratungspflicht für Frauen wird beibehalten, die Bedenkzeit von drei Tagen zwischen Beratung und Eingriff soll entfallen. Die Kosten eines Abbruchs sollen die Krankenkassen übernehmen.

Die Kampagne „Abtreibung legalisieren“ will weiter gehen. Mit dem Festhalten an der Zwölf-Wochen-Frist und Beratungspflicht bleibe der Gesetzentwurf hinter ihren Forderungen zurück, erklärten die Initiatoren. Sie hoffen auf Änderungen im parlamentarischen Verfahren.