Fachkraft-Quote in Kitas geht zurück

Fachkraft-Quote in Kitas geht zurück

Gütersloh (epd). Bundesweit geht in Kitas der Anteil von Mitarbeitenden mit einer Qualifikation als Erzieherinnen und Erzieher zurück. Im vergangenen Jahr hatten lediglich in jedem dritten Kita-Team (32 Prozent) mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen einen entsprechenden Fachschulabschluss, wie aus dem am Mittwoch in Gütersloh vorgestellten „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ hervorgeht. Im Jahr 2017 war das noch bei 41 Prozent aller Kita-Teams der Fall. Dieser Rückgang sei in 13 Bundesländern zu verzeichnen.

Am deutlichsten falle das Absinken der Fachkraft-Quote in Berlin (18 Prozentpunkte), Mecklenburg-Vorpommern (15 Prozentpunkte) und Nordrhein-Westfalen (14 Prozentpunkte) aus, erklärte die Stiftung weiter. Zwischen den Bundesländern gebe es jedoch große Unterschiede. Die Herausforderungen für die westdeutschen Länder seien deutlich größer. So wiesen im Osten zwischen 35 Prozent (Berlin) und 89 Prozent (Thüringen) der Kita-Teams eine hohe Fachkraft-Quote von 82,5 Prozent und mehr auf. Im Westen reiche die Spannweite von 3 Prozent in Bayern bis 36 Prozent in Hessen.

Grundsätzlich sei es gut, wenn die Kitas neue und vor allem motivierte Mitarbeitende gewinnen würden, erklärte die Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung, Anette Stein. Für die anspruchsvolle Arbeit mit den Kindern benötigten sie jedoch eine ausreichende pädagogische Qualifikation. In einer Notsituation könne es vertretbar sein, die Anforderungen vorübergehend zu senken, um die Schließung einer Kita abzuwenden. Das dürfe jedoch nicht zu einem dauerhaften Absenken der Fachkraft-Quote führen. Diese Tendenz gebe es aktuell in mehreren Bundesländern.

Für das „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ wurden nach Angaben der Stiftung Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik von 2023 sowie weitere amtliche Statistiken ausgewertet.