UN-Hochkommissar äußerst besorgt über Gewalt im Nordwesten Syriens

UN-Hochkommissar äußerst besorgt über Gewalt im Nordwesten Syriens

Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, ist äußerst besorgt über die Eskalation der Gewalt im Nordwesten Syriens. Die Kämpfe zwischen Milizen und Regierungstruppen seit voriger Woche hätten das Leid von Millionen von Zivilistinnen und Zivilisten weiter verschlimmert, warnte Türk am Dienstag in Genf. Das Hochkommissariat habe Angriffe dokumentiert, bei denen sowohl die Terrormiliz Hayat Tahrir al-Shams (HTS) als auch Syriens Armee und ihre Verbündeten zahlreiche Zivilisten verletzt und getötet hätten. Darunter sei eine große Zahl von Frauen und Kindern.

Allein am Sonntag seien 22 Zivilisten, darunter drei Frauen und sieben Kinder, getötet worden. Zudem hätten 40 Zivilisten Verletzungen erlitten. Zehntausende Menschen seien durch die Gewalt vertrieben worden. Gemäß den Vereinten Nationen leben im Nordwesten Syriens insgesamt 3,4 Millionen Binnenflüchtlinge, zwei Millionen davon harrten unter erbärmlichen Bedingungen in Lagern aus.

Terrormilizen und Rebellengruppen hatten ihre größte Offensive gegen die syrische Regierung seit Jahren gestartet. Nach Medienberichten nahmen sie einen Landstrich im Nordwesten ein, darunter den größten Teil der Metropole Aleppo. Das syrische Militär sei zuvor rasch abgezogen.

Der wichtigste Verbündete der Regierung des Präsidenten Baschar al-Assad, Russland, greift die Rebellen aus der Luft an. Der Krieg in Syrien begann 2011 mit einem Volksaufstand gegen das Assad-Regime.