Berlin, Braunschweig (epd). Groß- und Einzelhandelsbetriebe haben ihre Lebensmittelabfälle im vergangenen Jahr um fast ein Viertel verringert. Sie sanken um 24 Prozent, wie aus dem „Ergebnisbericht zum Monitoring 2023“ des Braunschweiger Thünen-Instituts hervorgeht. Zu den Aufgaben des Instituts gehören Forschung und Politikberatung zu ländlichen Räumen, Landwirtschaft, Wald und Fischerei.
Insgesamt seien 1,7 Prozent der Lebensmittel als nicht mehr verkaufsfähig aussortiert worden, teilte das Thünen-Institut mit. Knapp ein Viertel dieser Lebensmittel sei als verzehrfähiges Lebens- oder als Futtermittel weitergegeben worden. Die übrigen Dreiviertel wurden als Abfälle entsorgt.
Die Ergebnisse sind Teil eines im Juni 2023 geschlossenen Pakts gegen Lebensmittelverschwendung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen hatten sich zu konkreten Zielen und verpflichtenden Maßnahmen sowohl im eigenen Betrieb als auch im vor- und nachgelagerten Bereich verpflichtet. Die Umsetzung wird von Expertinnen und Experten des Thünen-Instituts begleitet und überprüft.
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) würdigte den Rückgang um knapp ein Viertel laut Mitteilung seines Ministeriums und betonte das Ziel, gemeinsam mit dem Handel „die Lebensmittelverschwendung in Deutschland deutlich und nachhaltig zu reduzieren“. Die Unternehmen hatten sich den Angaben zufolge dazu verpflichtet, bis 2025 die Lebensmittelabfälle um 30 Prozent zu reduzieren. Einige hätten dies schon zwei Jahre früher erreicht.
Alle Unternehmen kooperierten mit Organisationen wie den Tafeln, um nicht verkaufte, aber noch verzehrfähige Lebensmittel zu verwerten. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 132 Wahlpflichtmaßnahmen umgesetzt. Besonders beliebt seien Preisreduktionen zum Verkauf von Waren mit knappem Verbrauchs- und Mindesthaltbarkeitsdatum.