Koblenz, Mainz (epd). Ein Jugendlicher aus dem Landkreis Mainz-Bingen steht unter dringendem Tatverdacht, mit selbst gebauten Rohrbomben einen islamistischen Terroranschlag vorbereitet zu haben. Der Beschuldigte sei bereits am Dienstagabend von Beamten der Kriminalinspektion Mainz 2 verhaftet worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag mit. Er habe sich im Internet radikalisiert, über soziale Netzwerke den bewaffneten Kampf der Terrororganisation „Islamischer Staat“ verherrlicht und zum Krieg gegen „Ungläubige“ aufgerufen.
Den Angaben der Ermittlungsbehörde zufolge hatte am 18. November eine Hausdurchsuchung in der Wohnung des Jugendlichen stattgefunden. Dabei seien neben zwei Bajonetten auch vier mit Verschlüssen versehene Rohrstücke sichergestellt worden. „Die hierzu geführten weiteren Ermittlungen ergaben insoweit den dringenden Tatverdacht, dass der Beschuldigte beabsichtigte, aus diesen Rohren Rohrbomben herzustellen, um diese für einen gegen eine Mehrzahl von Personen gerichteten Anschlag einzusetzen“, heißt es in der Presseerklärung der Generalstaatsanwaltschaft. So habe er sich im Internet Bauanleitungen für Bomben verschafft, allerdings sei bei ihm kein Sprengstoff gefunden worden. Nach Informationen des SWR lebte der Jugendliche in Bingen. Über sein Alter gab es zunächst keine offiziellen Angaben.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) warnte am Donnerstag in Mainz vor der wachsenden Gefahr durch terroristische Einzeltäter. Immer häufiger sei festzustellen, dass Extremisten sich außerhalb von bekannten Treffpunkten und Netzwerken radikalisieren, was die Arbeit der Sicherheitsbehörden erschwere.