Bruchsal (epd). Der Philosoph im Olivenhain ist glücklich: 440 Gramm Oliven hat der Hobby-Landwirt Hartmut Schönherr aus dem badischen Bruchsal auf seinem alten Weinberg im Stadtteil Obergrombach geerntet. Mit der Jahresmenge zeigt sich der promovierte Philosoph und Ex-Grünen-Stadtrat zufrieden. „Ich hab alle in Salzlake in drei Gläsern eingelegt“, sagte er am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Oliven aus acht Sorten dienen seinem Eigenbedarf. „Ich habe schon einige geknabbert.“
Schönherr ist einer von wenigen Pionieren, die die Nutzpflanze aus dem Mittelmeerraum auch in Deutschland heimisch machen wollen. Mehr als 40 Olivenbäume hat er in seinem Hain angepflanzt, insgesamt zwölf Sorten. Der Anbau der Ölfrucht könne im klimatisch günstigen Südwesten, in der Oberrheinebene zwischen Basel und Bingen, funktionieren, glaubt er. „Es ist ein Experiment, ich will schauen, wie weit ich komme.“ Auf seiner Internetseite „mainolivenhain.de“ berichtet er über seine Fortschritte und auch Rückschläge als Olivenbauer.
Trotz des relativ feuchten Wetters in diesem Jahr und einem extremen Starkregen im August seien seine Oliven gut gediehen, berichtet Schönherr. Vor allem zwei französische und eine spanische Sorte hätten sich als widerstandsfähig erwiesen. Nun geht der Privatmann daran, seine Bäumchen winterfest zu machen. „Fraglich ist, ob ein Verhüllen nötig sein wird.“ Ein paar Oliven hat er übrigens hängenlassen. „Für die Vögel“, sagt Schönherr. Seinen Traum, eines Tages selbst Olivenöl zu produzieren, gibt er nicht auf.