Berlin (epd). Nach rund sechsjähriger Umbauzeit ist am Sonntag mit einem Festgottesdienst die Berliner Sankt Hedwigs-Kathedrale wiedereröffnet worden. Die 1773 eingeweihte und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute katholische Bischofskirche am Berliner Bebelplatz war seit September 2018 für rund 44,2 Millionen Euro umfangreich umgebaut worden.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sagte in seiner Predigt, jetzt sei die „dritte Entwicklung und Veränderung“ dieser Kathedrale zu Ende gekommen. Das Gebäude verstehe sich als herzliche Einladung an alle Menschen, „an die, die an Gott glauben, und an die, die ihre Lebensorientierung ohne Gott leben“.
Er hoffe, dass die Katholikinnen und Katholiken „in dieser Kirche eine Heimat finden“. Zudem hoffe er, dass auch Menschen, die nicht „unseren Glauben teilen“, sich von der Sprache der Architektur und der künstlerischen Gestaltung angesprochen fühlen, sagte Koch.
Der Umbau war umstritten. Die vorherige Innenraumgestaltung von 1963 stammte von dem Düsseldorfer Architekten Hans Schwippert (1899-1973), einem bedeutenden Vertreter der Nachkriegsmoderne. Kritik gab es vor allem an der Schließung einer breiten Treppe vom Hauptraum in die Unterkirche.
Zur Wiedereröffnung sind bis Januar zahlreiche Messen, Konzerte und Führungen geplant. Am Montag werden die deutschen Bischöfe gemeinsam mit den Bischöfen der polnischen Nachbardiözesen in der Kathedrale eine Messe feiern.
Das Erzbistum Berlin umfasst neben Berlin weite Teile Brandenburgs und Vorpommerns. Derzeit zählt es rund 362.000 Mitglieder. Bischofskirche ist seit 1773 die Sankt Hedwig-Kathedrale.