Bei der Saisoneröffnung dabei war auch ein Weihnachtsmann, der sich nach Angaben der Deutschen Post eigens dafür vom Nordpol auf den Weg nach Brandenburg gemacht hatte. In Himmelpfort wurde er von Kindern einer Grundschule begrüßt. Bis Heiligabend wird er mit 20 eigens dafür engagierten "Weihnachtsengeln" wieder Kinderbriefe aus Deutschland und aller Welt lesen und beantworten.
Bislang sind nach Angaben einer Post-Sprecherin bereits rund 8.000 Wunschzettel eingetroffen. Weitere sollten bis spätestens 8. Dezember an den Weihnachtsmann geschickt werden, damit die Antwort noch rechtzeitig vor Heiligabend erfolgen kann. Die Antwortbriefe seien in diesem Jahr erstmals mit einer sprechenden und singenden Weihnachtsbriefmarke frankiert.
Im vergangenen Jahr erreichten den Angaben zufolge rund 300.000 Wunschzettel aus 59 Ländern Himmelpfort. Die meisten ausländischen Briefe kamen dabei aus China. Die 40-jährige Geschichte des Weihnachtspostamtes begann 1984 noch zu DDR-Zeiten mit zwei Briefen von Kindern aus Sachsen und Berlin. Bis 1989 seien dann jährlich rund 75 Briefe an den Weihnachtsmann eingegangen. Nach 1990 nahm die Zahl erheblich zu.
Aus dem Bergischen antwortet das Christkind
Auch die "Christkindpostfiliale" in Engelskirchen im Bergischen Land wird traditionelle zur Adventszeit eröffnet. An die Adresse 51777 Engelskirchen haben bereits Kinder aus aller Welt ihre Wunschzettel geschickt, wie die Deutsche Post mitteilte. Bislang seien schon 9.000 Schreiben eingetroffen, aus ganz Europa und aus Australien, Malaysia, Südkorea und China. Im vergangenen Jahr erreichten die Filiale in Engelskirchen Briefe aus 53 Ländern. Alle 132.000 Zuschriften wurden gelesen und bearbeitet, wie es hieß.
Auch in diesem Jahr sind in Engelskirchen 20 Helferinnen und Helfer damit beschäftigt, noch vor Heiligabend den Kindern eine Antwort zu schicken. Es gibt Versionen in zwölf verschiedenen Sprachen, bei Bedarf auch in Blindenschrift.
Die Kinderwünsche zu Weihnachten reichten von Zauberkräften, die sich Leonie wünscht, über ein Spielzeugauto, das Martin aus Budapest auf seinen Wunschzettel geschrieben hat bis zu dem Wunsch von Kisa, die möchte, "dass Arme nicht mehr arm sind". Zudem werden dem Christkind viele Fragen gestellt. "Kannst du selber Spielzeuge herstellen?", möchte etwa Ane wissen. Leo aus Köln wäre gern Weihnachtsmann und bittet um alle Wunschzettel. "Ich möchte nur helfen", schreibt er.
Birgit Müller, seit 34 Jahren als Helferin tätig, sagte: "Wir sind oftmals gerührt über den exklusiven Einblick in die Kinderherzen." Häufig stünden die Geschenke gar nicht mal an erster Stelle. Wichtig sei den Kindern, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. "Kinder denken zudem viel an andere." So möchte Martha, "dass jeder ein warmes Zuhause hat", Laura wünscht sich "genug Medizin für alle" und Phil aus Konstanz ist wichtig, "dass es jedem Menschen in Israel und der Ukraine gut geht".
Um eine Antwort zu erhalten, sollten die Wunschzettel bis zum 20. Dezember in Engelskirchen eintreffen. Das Christkind berichtet dann über seine Arbeit und die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest. Die Briefe erhalten einen Sonderstempel und sind mit der neuen, interaktiven Briefmarke frankiert. Tippt man mit einem Digitalstift auf das Motiv, erklingt das Kinderlied "In der Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zuckowski. Ferner sind die Weihnachtsgeschichte und Wissenswertes rund um den Advent zu hören.
Für Kinder, die Briefe an den Weihnachtsmann, das Christkind oder den Nikolaus schreiben wollen, richtet die Post in Deutschland regelmäßig mehrere "himmlische Postämter" ein. In Deutschland gibt es sieben Adressen:
- An den Weihnachtsmann, 16798 Himmelpfort
- An das Christkind, 21709 Himmelpforten
- An den Weihnachtsmann in Himmelsthür, 31137 Hildesheim
- An den Nikolaus, 49681 Nikolausdorf
- An das Christkind, 51777 Engelskirchen
- An den Nikolaus, Nikolausplatz, 66351 St. Nikolaus
- An das Christkind, 97267 Himmelstadt
Damit alle Briefe rechtzeitig zum Fest beantwortet werden können, sollten die Sendungen am besten bis zum zweiten Advent in den Schreibstuben eingegangen sein. Ganz wichtig ist, dass auf jedem Brief ein lesbarer Absender steht.