Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat zum Welternährungstag die Stärkung von Frauen, von sozialen Sicherungssystemen und des Eigenanbaus von Lebensmitteln angemahnt. Es gebe genug Lebensmittel und Geld auf der Welt, um den Hunger zu besiegen, erklärte sie am Mittwoch in Berlin. „Das Problem ist die zutiefst ungerechte Verteilung“, ergänzte die SPD-Politikerin.
Rund ein Drittel der Weltbevölkerung könne sich keine gesunde Ernährung leisten. Häufig hätten Frauen keinen gesicherten Zugang zu Land, „obwohl sie in vielen Ländern einen Großteil der Feldarbeit erledigen“, sagte Schulze. Eine erfolgreiche Politik gegen den Hunger sei deswegen „immer auch eine Politik für mehr Gerechtigkeit“. „Die besten Mittel gegen den Welthunger sind starke Frauen, soziale Sicherung und die Fähigkeit, selber anbauen zu können“, sagte die Ministerin.
Schulze verwies beispielhaft auf sogenannte Sahel-Resilienz-Partnerschaft, die auch mit Unterstützung Deutschlands in den Ländern Tschad, Mali, Mauretanien, Burkina Faso und Niger dafür gesorgt habe, Böden wieder für den landwirtschaftlichen Anbau nutzbar zu machen. Dieses Engagement wirke, sagte Schulze: „Vier von fünf Gemeinschaften, die diese Selbsthilfekräfte entwickelt haben, waren bei der letzten Hungerkrise nicht mehr auf fremde Unterstützung angewiesen.“ Weltweit sind mehr als 733 Millionen Menschen von Hunger betroffen.
Seit 1979 wird am 16. Oktober mit dem Welternährungstag öffentlich auf den weltweiten Hunger aufmerksam gemacht. Das Datum geht zurück auf den Gründungstag der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).