Zeitz (epd). Nachdem vor wenigen Tagen Unbekannte alle zehn Stolpersteine in Zeitz in Sachsen-Anhalt aus dem Boden gerissen hatten, sind inzwischen rund 17.700 Euro für die Erneuerung der Gedenksteine eingegangen. Wie der Burgenlandkreis am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte, kommen regelmäßig Spenden hinzu.
Es seien Beträge von mehreren Hundert Einzelspendern eingegangen, die zwischen 5 und 500 Euro überwiesen hätten. Die Spendenbereitschaft unterstreiche die Bedeutung des Gedenkens an jüdisches Leben in der Region, sagte ein Landkreissprecher.
Der Landkreis hatte nach dem Raub der Stolpersteine ein Spendenkonto eingerichtet. Nicht benötigte Spenden sollen dem Simon-Rau-Zentrum in Weißenfels zur Verfügung gestellt werden, um das Gedenken an die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Burgenlandkreis zu unterstützen, wie es hieß.
Wegen des hohen Spendenaufkommens stehe man derzeit in Austausch mit der Stadt Zeitz und der Initiative Stolpersteine in Zeitz, hieß es. Zusätzlich zum Ersatz der Stolpersteine und der Unterstützung des Simon-Rau-Zentrums soll demnach über weitere Vorschläge, Ideen und Initiativen zum Gedenken an jüdisches Leben in Zeitz beraten werden.
Die zehn Gedenksteine in Zeitz wurden am Wochenende vor dem 7. Oktober entfernt. Der Künstler Gunter Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen NS-Opfer zuletzt wohnten oder wirkten, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten ins Straßenpflaster ein.
