Berlin, Bonn (epd). Ein Bündnis von Verbänden fordert mehr Anstrengungen bei der Mobilisierung von bestehendem Wohnraum. Jedes Jahr könnten so rund 50.000 Wohnungen entstehen, ohne neue zu bauen, teilte das Bündnis am Montag mit. Durch Umbauförderung und Beratung von Eigentümern ließen sich dabei jährlich 2,8 Terawattstunden Energie und 700.000 Tonnen CO2 einsparen, wobei hier der vermiedene Neubau noch nicht einberechnet sei.
Große Wohnungen wie etwa Einfamilienhäuser würden nach dem Auszug der Kinder meist von nur ein bis zwei Personen bewohnt, heißt es in dem Appell. Zahlreiche Wohnungseigentümer seien grundsätzlich bereit, ihre Wohnsituation zu verkleinern und bislang ungenutzten Wohnraum zu vermieten, bräuchten dafür aber Unterstützung. Zu den unterzeichnenden Verbänden zählen beispielsweise die Grüne Liga, der Bundesverband Wohneigentum, die Diakonie Deutschland und der Bund deutscher Architektinnen und Architekten.
Konkret forderte das Bündnis vom Bund, Wohnraumagenturen zu fördern, die zu Möglichkeiten des Wohnens beraten und Auskünfte zu architektonischen, rechtlichen und finanziellen Fragen geben. Der Bund solle auch eine Koordinierungsstelle für intergenerationelle Wohnpartnerschaften einrichten. Bund und Länder gemeinsam sollten Umbaumaßnahmen wie etwa die Schaffung eines zweiten Badezimmers und eines zusätzlichen Eingangs fördern.