Köln, Genf (epd). Das Kinderhilfswerk Unicef hat die zweite Runde der Impfkampagne gegen Polio im Gaza-Streifen begonnen. Zusammen mit dem palästinensischen Gesundheitsministerium und Partnern werde alles daran gesetzt, die Bevölkerung vor der Kinderlähmung zu schützen, teilte Unicef am Montag in Köln mit.
Die Kampagne werde durch die anhaltende Gewalt im gesamten Gaza-Streifen behindert. Unicef habe 1,6 Millionen Vakzindosen sowie Kühlschränke, Gefrierschränke und Impfstoffträger in das Gebiet geliefert.
Eine weitere wichtige Herausforderung seien die anhaltenden Fluchtbewegungen. Im Norden des Gazastreifens habe es mehrere Evakuierungsaufrufe gegeben, von denen Tausende Kinder betroffen seien.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte im September als Ziel genannt, mehr als 640.000 Kinder zu impfen. Im Vorfeld hatten die Kriegsparteien humanitären Feuerpausen in bestimmten Gebieten des Gaza-Streifens für die Impfkampagne zugestimmt.
Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Bombardement und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat Israel das Küstengebiet weitgehend abgeriegelt. Nur wenige Hilfs- und Medizinlieferungen für die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser erreichen den Gaza-Streifen.
Vor Beginn des aktuellen Konfliktes zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas, die den Küstenstreifen beherrschte, waren die meisten Kinder in Gaza gegen Polio geimpft.