Berlin (epd). Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat dazu aufgerufen, auch in Zeiten von Leid und Terror wie dem Hamas-Angriff auf Israel Hoffnung und Gottvertrauen zu bewahren. Dazu sei es zugleich wichtig, der Opfer zu gedenken und an sie zu erinnern, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag im RBB-Rundfunk. Erinnern sei das zentrale Moment jüdischer und christlicher Kultur, sagte Stäblein: „Nicht als Bewegung eines Verschwindens in die Vergangenheit, sondern als Momentum der Vergegenwärtigung, als Präsentmachen dessen, was jetzt ist.“
Im Fall der Angriffe auf Israel sei dies „ein Erinnern voller Schmerz und ein Spüren von Unerträglichem“, sagte der Bischof. Erinnern sei in der jüdischen und christlichen Tradition jedoch auch der Anfang des Hoffens auf bessere Zeiten. Erinnerung brauche zudem „Zeugen, die vom Unfassbaren erzählen“, nicht nur an den Jahrestagen, betonte Stäblein: „Erinnern hält die Hoffnung wach. Ohne sie gibt es kein Leben. Und ohne Gemeinschaft keinen Trost.“
Der Bischof rief zugleich dazu auf, die Kunstinstallation „Platz der Hamas-Geiseln“ auf dem Bebelplatz an der Berliner Staatsoper zu besuchen. Dort werde unter anderem mit Bildern der Verschleppten das Erinnern wach gehalten.
Bei dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden mehr als 1.200 Menschen von Terroristen ermordet und mehr als 200 Menschen in den Gaza-Streifen verschleppt. Israel ist seitdem auch andauernden Raketenangriffen vor allem von Hamas und Hisbollah ausgesetzt und reagiert darauf mit schweren Militärschlägen.