Potsdam (epd). Im historischen Campanile der Friedenskirche im Potsdamer Park Sanssouci läuten wieder die Glocken. Der Abschluss der rund vier Millionen Euro teuren Sanierung des zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Denkmals wurde am Freitag gefeiert. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), die aus Potsdam stammt und Spendenbotschafterin für das Bauprojekt war, betonte, der fast 175 Jahre alte Glockenturm sei in seiner Substanz gefährdet gewesen. Mit der Instandsetzung sei ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft geleistet worden, sagte sie bei der Feier in Potsdam.
Der 1850 errichtete Glockenturm ist rund 42 Meter hoch. Die Instandsetzungsarbeiten hatten im Februar 2022 begonnen und wurden nach Angaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ausschließlich durch Spenden finanziert. Im März war bereits ein neues rund dreieinhalb Meter hohes Turmkreuz auf das Bauwerk gesetzt worden. Vor einigen Jahren waren die Dächer über den Seitenschiffen der Friedenskirche und das 1835 in Italien erworbene venezianische Apsismosaik aus dem frühen 13. Jahrhundert im Chorraum für rund eine Million Euro restauriert worden.
Die Schlösserstiftung ist Eigentümerin der von 1845 bis 1848 errichteten Friedenskirche. Das nach Plänen des Hofarchitekten Ludwig Persius (1803-1845) gebaute Gotteshaus wird von der evangelischen Kirche genutzt. Architektonische Vorlage für die Kirche war ein idealisierter Kupferstich der Basilika San Clemente in Rom. Der Glockenturm wurde nach Vorbild des romanischen Campanile der Kirche Santa Maria in Cosmedin in Rom entworfen.