Ingolstadt (epd). Für den bayerischen Landesbischof Christian Kopp ist das Recht auf politisches Asyl nicht verhandelbar. „Die Bundesrepublik ohne das elementare Menschenrecht auf politisches Asyl ist für mich keine Bundesrepublik“, sagte der evangelische Theologe der „Mediengruppe Bayern“ (Samstag). „Es ist ein Grundrecht, das ist ein Menschenrecht. Wer das in Frage stellt, der kennt unsere Verfassung nicht.“
Zugleich warnte er davor, die Themen „Asyl“ und „Migration“ zu vermischen. „Das muss man voneinander trennen.“ Migration sei ein gesamteuropäisches Thema, das klug angegangen werden müsse. Dabei müsse auch die wirtschaftliche Situation mitgedacht werden. „Wir brauchen die Menschen aus vielen Ländern, die uns helfen bei unserer wirtschaftlichen Entwicklung“, sagte Kopp.
Mit Blick auf die Wahlerfolge der AfD in Ostdeutschland sagte Kopp: „Wir haben eine Situation, in der es Menschen konsequent darauf anlegen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern Europas, die bisher eingeübten demokratischen Prinzipien, zum Beispiel des Miteinanderredens, der Verständigung, systematisch zu unterhöhlen.“ Dazu würden ganz bestimmte Themen, die Menschen aufregen, herangenommen und konsequent gespielt.
Alle Demokratinnen und Demokraten müssten daher zusammenstehen, mahnte Kopp. Demokratie bedeute nicht, dass man sich mit seinen eigenen Meinungen durchsetze, sondern darauf achte, dass es Mehrheiten gebe. Deutschland sei eine freiheitliche, rechtsstaatliche Demokratie, die einen starken sozialen Charakter habe. „Wir leben davon, dass in diesem Staat die Starken und die Schwachen in Ausgleichsprozessen sind.“