Berlin (epd). Der Thüringer CDU-Landeschef und Fraktionsvorsitzende Mario Voigt hat zum Tag der Deutschen Einheit dazu aufgerufen, aus den Erfahrungen der friedlichen Revolution in der DDR zu lernen. Sie habe gezeigt, dass Optimismus und Hoffnung keine naiven Träumereien, sondern kraftvolle Werkzeuge der Veränderung seien, sagte Voigt am Donnerstag im Berliner Dom in einer Kanzelrede: „Die friedliche Revolution hat gezeigt, dass die Welt gestaltbar ist, dass wir nicht passive Zuschauer unseres Schicksals sein müssen, sondern aktive Gestalter unserer Zukunft.“
Voigt betonte, dieser Optimismus sei genau das, was heute gebraucht werde, „auch gegen die schamlosen Vereinfacher von ganz rechtsaußen“, die versuchten, „den Menschen Sand in die Augen zu streuen“. Voigt verwies darauf, dass die Ostdeutschen nach dem Fall der Mauer „mit einer völlig veränderten Realität konfrontiert“ wurden, mit Schattenseiten, Verlusten und Unsicherheiten: „Diese Flexibilität, diese Bereitschaft zum Umdenken, ist eine Qualität, die wir uns auch heute zu eigen machen sollten.“
Voigt sagte, diese Offenheit ermögliche es, „Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern tatsächlich auch als Chance zu begreifen“. Hinzu komme die „Wertschätzung der Freiheit“ als Erfahrung aus der friedlichen Revolution. Diese sei heute wichtiger denn je: „In einer Zeit, in der autoritäre Tendenzen weltweit auf dem Vormarsch sind, in der Fake-News und Manipulation die öffentliche Debatte vergiften, brauchen wir Menschen, die den Wert der Freiheit kennen, und bereit sind, ihn zu verteidigen“, sagte Voigt.