Berlin (epd). Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner hat seine geplante Teilnahme an einer umstrittenen Friedensdemonstration in Berlin am Donnerstag verteidigt. Er sehe kein Problem darin, mit Kritikern der Bundesregierung wie der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht auf einer Bühne zu stehen, sagte Stegner am Mittwoch im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).
Sich wegen Wagenknecht aus der Friedensbewegung verdrängen zu lassen, hält er nach eigenem Bekunden für falsch: „Wenn man das den Populisten überlässt, kommt das dabei heraus, was ich in Sachsen, in Brandenburg, in Thüringen gesehen habe.“
Die SPD sei immer Teil der Friedensbewegung gewesen. Das sei „keine Veranstaltung von Sahra Wagenknecht oder vom BSW“, äußerte Stegner. Die Friedensbewegung sei immer vielfältig gewesen. „Da waren unterschiedliche Parteien dabei, auch Leute, deren Meinung man nicht teilt“, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete: „Und wo kommen wir denn hin, wenn wir nicht mehr hingehen zu Veranstaltungen, nur weil dort jemand anderes auftritt?“
Die geplante Demonstration der Initiative „Nie Wieder Krieg“ richtet sich unter anderem gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine oder Israel. Darüber werde er auch reden, betonte Stegner, aber er werde auch klarmachen, dass man mehr diplomatische Anstrengungen unternehmen müsse.
Er gehöre zu denjenigen, die nicht nur über militärische Logik reden, sondern die auch glaubten, dass man sich diplomatisch stärker anstrengen muss: „Wir sehen doch gerade im Nahen Osten, wo das hinführt, wenn die diplomatische Anstrengung überhaupt nicht funktioniert.“