Berlin (epd). Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) fordert nach dem Farbangriff auf sein Wohnhaus, Bedrohungen von Politikern „mit aller Härte zu bekämpfen“. Das gelte auch für die Diskursfeindlichkeit in der Gesellschaft, sagte er am Dienstagabend im RBB.
Er sei es als Senator gewohnt, im politischen Raum durchaus „robust“ in thematische Auseinandersetzungen zu gehen. Mittlerweile erlebe er aber eine „Entgrenzung und Brutalität gegen Unbeteiligte“, die nicht zu tolerieren sei. „Dass man mich als Privatperson aufgesucht hat, meine Familie hineingezogen hat, dass man auch Nachbarn und Kinder rigoros mit in den Konflikt zieht, das ist eine Grenzüberschreitung, die für mich schockierend war.“
In der Nacht zum Montag hatten Unbekannte die Fassade von Chialos Wohnhaus großflächig mit roter Farbe beschmiert. Außerdem hinterließen die Täter Schriftzüge mit den Worten „Genocide Joe Chialo“. Der Kultursenator war erst vor wenigen Tagen bei einem öffentlichen Auftritt in Berlin aus einer Gruppe von 40 Personen heraus tätlich angegriffen und beleidigt worden. Chialo blieb unverletzt.