Berlin (epd). Angesichts von rechtspopulistischen Wahlerfolgen mahnt ein wissenschaftlicher Bericht eine Willkommenskultur gegenüber Migrantinnen und Migranten an. „Einwanderung und Integration müssen keine Krisen auslösen, sondern können die Gesellschaft bereichern“, fasste Co-Autorin Magdalena Nowicka die Ergebnisse des am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Berichts zusammen. Es handelt sich um eine Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung.
Das Zentrum erhob zwischen Mai 2023 und März 2024 in Interviews und Hintergrundgesprächen Daten in elf deutschen Kommunen. Inhaltlich geht es um Erfahrungen, Herausforderungen, gelungene Praxisbeispiele und Strategien der Kommunen. Um Menschen aufnehmen und integrieren zu können, sei eine positive Haltung gegenüber Migration und Integration Zugewanderter entscheidend, heißt es in dem Bericht laut Mitteilung weiter.
Der Bericht benennt aber auch Engpässe bei den Themen Wohnen, Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheitsversorgung. Sie erschwerten die Ankunft der Zugewanderten ebenso wie das Leben der bereits im Ort lebenden Menschen. Integrationsarbeit brauche nicht nur spezifische Angebote für Neuzugewanderte, sondern eine funktionierende soziale Infrastruktur für alle, heißt es.
Um Kommunen für herausfordernde Zeiten zu wappnen, sollten sie nach Darstellung von Hauptautorin Nora Ratzmann in ruhigeren Phasen belastbare Netzwerke schaffen. Der Bericht empfiehlt dafür eine enge Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie das Einbinden von migrantischen Organisationen.