Rom (epd). Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des Hildesheimer Weihbischofs Heinz-Günter Bongartz angenommen. Das teilte das Presseamt des Vatikan am Mittwoch mit. Bongartz war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen seines Umgangs mit Fällen sexuellen Missbrauchs kritisiert worden. Der heute 69-Jährige war am 4. Dezember 2010 von Papst Benedikt zum Weihbischof des Bistums ernannt worden. Die für Rücktritte übliche Altersgrenze liegt bei 75 Jahren, Bischöfe können aber auch aus anderen Gründen vor Erreichen der Altersgrenze ihren Rücktritt anbieten.
2022 hatte eine Betroffeneninitiative den Rücktritt des Weihbischofs gefordert. 2017 und 2021 veröffentlichte Gutachten hatten Bongartz Fehleinschätzungen bei Missbrauchsfällen bescheinigt. Das Angebot von Bongartz, bereits nach Veröffentlichung des ersten Gutachtens zurückzutreten, war von Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger, dem damaligen Übergangsverwalter des Bistums, zurückgewiesen worden. Schwerdtfeger ist im Herbst vergangenen Jahres altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten.