EU-Klimadienst misst Temperaturrekord für Sommermonate

EU-Klimadienst misst Temperaturrekord für Sommermonate

Bonn (epd). Die Sommermonate Juni, Juli und August waren im globalen Durchschnitt so warm wie nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Dies teilte der EU-Klimadienst Copernicus am Freitag in Bonn mit. Demnach lag die Durchschnittstemperatur für die drei Monate 0,69 Grad Celsius über dem entsprechenden Vergleichswert für die Jahre 1991 bis 2020. Damit werde der bisherige Höchststand für den Sommer im vergangenen Jahr übertroffen.

Der Rekord hatte sich bereits abgezeichnet. Der Juni 2024 war laut den Copernicus-Fachleuten mit einer Oberflächentemperatur von 16,66 Grad Celsius so heiß wie nie zuvor. Im Juli war es ebenfalls überdurchschnittlich heiß, ein Rekord wurde nur knapp verfehlt. Für August wurde zwar kein absolut neuer Höchststand gemessen, allerdings war es den Daten zufolge mit einer durchschnittlichen Temperatur von 16,82 Grad so warm wie im bisherigen Rekord-August 2023.

Die stellvertretende Copernicus-Direktorin Samantha Burgess äußerte sich besorgt. Die aufeinanderfolgenden Temperaturrekorde erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werde, sagte sie und rief zur Senkung der Treibhausgasemissionen auf. Andernfalls würden die bereits in diesem Jahr beobachteten „temperaturbezogenen Extremereignisse“ intensiver - „mit noch verheerenderen Folgen für die Menschen und den Planeten“.

Für den Temperaturanstieg ist der durch Menschen verursachte Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 verantwortlich. Dieser Effekt kann durch Wetterphänomene wie „El Niño“ verstärkt werden.

Laut Copernicus wurde im vergangenen August auch abermals die für das Klimasystem wichtige 1,5-Grad-Marke gerissen. Demnach war es in dem Monat um 1,51 Grad Celsius wärmer als während der vorindustriellen Zeit (Referenzzeitraum: 1850 bis 1900). Damit wurde der Schwellenwert den Angaben zufolge zum 13. Mal innerhalb von 14 Monaten überschritten. Die Staatengemeinschaft hatte sich im Klimaabkommen von Paris darauf geeinigt, die Erderwärmung auf lange Sicht möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken.

Der EU-Dienst Copernicus veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand des Klimawandels, etwa zur Temperaturentwicklung oder zur Eisschildschmelze.