Freiburg (epd). Die persönliche Einstellung zur Waldorfpädagogik und zur Homöopathie hat laut einer Studie der Universität Freiburg einen Einfluss auf die Impfbereitschaft gegen Corona. Forschende vom Seminar für Wissenschaftliche Politik wiesen nach, dass Menschen, die Schulmedizin positiv bewerten, im Durchschnitt über eine Impfdosis mehr verfügen als Befragte, die diese negativ betrachten, wie die Universität am Donnerstag mitteilte. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Waldorfpädagogik und Homöopathie befürworten, lassen sich demnach mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit gegen Corona impfen.
„Menschen mit einer positiven Sicht auf Homöopathie haben im Schnitt 0,4 Corona-Impfdosen weniger erhalten als jene, die nicht auf Homöopathie vertrauen“, sagte der an der Studie beteiligte Forscher Sebastian Jäckle laut Mitteilung. „Bei maximal vier Impfdosen, die bis zum Umfragezeitpunkt möglich waren, handelt es sich hierbei um sehr substanzielle Effekte.“
Die Untersuchung gibt zudem Aufschluss über die unterschiedliche Motivation der Befragten, sich gegen Corona impfen zu lassen: Wer die Schulmedizin positiv bewertet, gab an, ärztlichen Ratschlägen sowie der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu folgen oder andere schützen zu wollen. Befürworter von Waldorfpädagogik und Homöopathie motivierte unter anderem, geimpft unproblematischer am öffentlichen Leben teilnehmen zu können.
Die Studie, an der 2022 bundesweit mehr als 7.000 Menschen teilnahmen, wurde im August in der Fachzeitschrift npj Vaccines veröffentlicht.