Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland unterstützt die Forderung nach einem gesetzlichen Anspruch auf Übersetzerinnen und Übersetzern beim Arzt. Sozialvorstand Maria Loheide erklärte am Donnerstag in Berlin, eine gesetzliche Regelung sei notwendig. Mangelnde Deutschkenntnisse dürften nicht dazu führen, dass Menschen gesundheitlich nicht gut versorgt werden.
Fachleute aus Kliniken, Dolmetsch-Organisationen und Sozialverbände fürchten nach eigenen Angaben, dass der Anspruch auf Sprachmittlung bei der Erarbeitung einer gesetzlichen Regelung durch das Bundesgesundheitsministerium auf digitale Lösungen verengt werden könnte. Sie haben sich in einem „Bündnis für Sprachmittlung im Gesundheitswesen“ zusammengeschlossen. Digitale Lösungen könnten nur eine Ergänzung, aber kein Ersatz sein für die persönliche Sprachmittlung zwischen Patienten und dem medizinischen Personal, erklärte das Bündnis. Eine gesetzliche Regelung müsse den Patientinnen und Patienten sowie dem behandelnden Personal die Wahl lassen.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, der neben der Diakonie die fünf größten Sozialverbände in Deutschland angehören, und die Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen fordern, in eine gesetzliche Regelung müssten neben den Kassenpatienten und -patientinnen auch Asylsuchende einbezogen werden.