Berlin (epd). Die katholische Friedensorganisation „Pax Christi“ hat ihre Ablehnung von Bestrebungen zur Wiedereinführung der Wehrpflicht bekräftigt. Man trete sowohl einer allgemeinen Dienstpflicht als auch einem Erfassungs- und Musterungszwang entgegen, erklärte „Pax Christi“ am Montag in Berlin. Geplante Eingriffe in die individuelle Freiheit junger Menschen dienten nicht der Herstellung von Sicherheit durch Militär und Rüstung.
„Während den Freiwilligendiensten das Geld entzogen wird und damit Menschen ein von ihnen gewollter freiwilliger sozialer Dienst an der Gesellschaft verwehrt wird, soll dieser auf der anderen Seite erzwungen werden, fügte Pax Christi“ hinzu: „Dies darf kein Zukunftsmodell werden!“
„Pax Christi“ verwies darauf, dass zurzeit die allgemeine Wehrpflicht für 18- bis 45-jährige Männer in Deutschland ausgesetzt ist. Aktuelle Überlegungen in der Politik reichten von gesetzlich geregelten Einladungen, Prüfungen der Eignung, Vorladung zur Musterung, Einberufungen von als geeignet beurteilten Personen, über die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für volljährig gewordene junge Menschen bis zur vollständigen Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht.
In demokratischen Rechtsstaaten sei Kriegsdienstverweigerung ein gesetzlich geschütztes Bürgerrecht, so „Pax Christi“ weiter. Auch international sei das Recht auf Kriegsdienstverweigerung durch die UNO-Vollversammlung seit 1987 als internationales Menschenrecht anerkannt. „Druck oder Zwang zum Kriegsdienst schränkt dieses persönliche Freiheitsrecht ein.“