Genf (epd). Seit Beginn des Nahostkrieges Anfang Oktober 2023 sind nach UN-Angaben 628 Palästinenserinnen und Palästinenser im Westjordanland getötet worden. Davon seien 609 Menschen durch die israelischen Streitkräfte getötet worden, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Mittwoch in Genf mit.
Weitere elf seien durch Gewalt israelischer Siedler ums Leben gekommen. Die restlichen acht seien entweder von israelischen Soldaten oder Siedlern getötet worden. Nach den jüngsten Militärschlägen Israels warnte das UN-Hochkommissariat davor, dass die Streitkräfte eine „bereits explosive Situation“ weiter anheizen könnten.
Das israelische Militär habe am Montagabend Ziele in einem Flüchtlingslager in Tulkarem aus der Luft angegriffen. Dabei seien fünf Menschen getötet worden. Das Hochkommissariat erklärte, dass die Militär-Operationen gegen das humanitäre Völkerrecht verstießen.
Seit einem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel vor fast elf Monaten geht die israelische Armee mit einem massivem Bombardement und Bodentruppen in dem palästinensischen Gaza-Streifen vor. Zehntausende Menschen wurden seither in dem Gebiet getötet. Im palästinensischen Westjordanland haben sich in dem Zeitraum ebenfalls Gewaltakte ereignet.