Bremen (epd). Rund 22.000 Menschen sind nach Polizeiangaben am Samstag zum Christopher-Street-Day (CSD) in Bremen gekommen. Unter dem Motto „Was wollen wir denn noch? Selbstverständlich sein, selbstverständlich leben!“ zogen damit mehr Teilnehmende als im vergangenen Jahr durch die Stadt. „Ich mache gerade innerlich Jubelschreie“, sagte Sprecher Jermaine Greene von den Organisatoren dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Der CSD wolle ein deutliches Zeichen für die Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Pansexuellen, Asexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen setzen und für die Rechte der Community demonstrieren, hieß es. Zu den Forderungen gehört die Erweiterung des Artikels 3 zum Diskriminierungsverbot im Grundgesetz um geschlechtliche Identität sowie sexuelle Orientierung. Weiter zählen Verbesserungen im Abstammungs- und Familienrecht für Regenbogenfamilien und besserer Schutz vor Hass und Gewalt dazu.
Vor dem Demozug gab es bereits einen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Unser Lieben Frauen. Mehrere Senatsressorts hissten zum Zeichen der Solidarität die Regenbogenflagge auf ihrem Dienstgebäude. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte: „Bremen ist ein offenes Land für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.“
Der Christopher-Street-Day erinnert an den Widerstand von transgeschlechtlichen und homosexuellen Menschen: Im Jahr 1969 protestierten sie gegen staatliche Willkürmaßnahmen in der Christopher Street in New York. Dieser Aufstand gilt als Beginn einer internationalen Emanzipationsbewegung.