Saarbrücken (epd). Der bisherige Leiter des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier, Michael Schulz, wird zur Spielzeit 2025/2026 Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters. Er folgt auf Bodo Busse, der im August 2025 auf eigenen Wunsch zur Staatsoper Hannover wechselt. „Theater ist für mich eine der wesentlichen Kunstformen, die es gibt“, sagte Schulz am Freitag bei seiner Vorstellung in Saarbrücken. Es sei der Ort, wo Menschen sich versammelten, um gemeinsam Geschichten und Emotionen zu erleben.
„Unsere Gesellschaft befindet sich derzeit in einem gewaltigen Umbruch“, sagte der Gelsenkirchener Musiktheaterchef. Der Mensch werde permanent mit Informationen gefüttert und habe keine Zeit mehr, sich nur mit einer Sache zu beschäftigen. „Hier bieten die Theater einen wunderbaren Ort“, unterstrich Schulz. Denn in ihnen könne man sich dem „ein bisschen“ entziehen.
Das Theater müsse andere Erzählformen finden, spartenübergreifend arbeiten und Neues schaffen. Er kündigte an, Puppen- und Figurentheater fest am Saarländischen Staatstheater etablieren zu wollen. Als Generalintendant wolle er nahbar sein und auch als Regisseur im Haus arbeiten.
Schulz wurde 1966 im niedersächsischen Soltau geboren und hat nach seinem Abitur in Braunschweig Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studiert. Danach war er unter anderem als Spielleiter und Regieassistent am Staatstheater Kassel, als Oberspielleiter am Aalto Musiktheater Essen und als Operndirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar tätig. In der Spielzeit 2008/2009 wechselte er zum Musiktheater im Revier. Sein Vertrag dort hatte eine Laufzeit bis 2028.
Die saarländische Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) nannte Schulz eine Persönlichkeit mit langjähriger Führungserfahrung und einer breitgefächerten Expertise, die die Findungskommission „auf ganzer Linie absolut überzeugt hat“. Insgesamt habe es 37 Bewerbungen gegeben, darunter 7 Leitungsteams.