Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben vor einer Ausbreitung der Cholera in dem Konfliktland Sudan gewarnt. Innerhalb eines Monats seien 658 Erkrankungen und 28 Todesfälle aus fünf Bundesstaaten gemeldet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mit. Das entspreche einer hohen Sterblichkeitsrate von 4,3 Prozent. Begünstigt werde die Verbreitung der Durchfallerkrankung durch Überschwemmungen sowie eine schlechte Wasser-, Hygiene- und Sanitärversorgung in Lagern für Vertriebene.
Besonders besorgniserregend sei die Ausbreitung der Krankheit in den Bundesstaaten Kassala, Gedaref und Al-Dschasira betonte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Diese Staaten beherbergten Flüchtlinge aus anderen Ländern sowie Tausende von vertriebenen Sudanesen, die sich vor den anhaltenden Kämpfen in Sicherheit gebracht hätten.
Im Sudan eskalierte im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der paramilitärischen Miliz RSF. Laut den UN hungern in dem nordostafrikanischen Land mehr als 26 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung. Mehr als zehn Millionen Kinder, Frauen und Männer befinden sich auf der Flucht.
Seit vergangener Woche laufen unter Vermittlung der USA in Genf Gespräche für eine bessere humanitäre Versorgung der Menschen im Sudan. Bisherige diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Krieges waren erfolglos.