Wuppertal (epd). Wegen eines Messerangriffs auf Mitschüler seines Gymnasiums muss sich seit Mittwoch ein 17-Jähriger am Landgericht Wuppertal wegen versuchten Mordes in vier Fällen verantworten (AZ: 23 KLs 11/24). Der Jugendliche soll Ende Februar in einem Pausenraum der Wuppertaler Schule vier Mitschüler unvermittelt mit einem Messer angegriffen und verletzt haben. Er sei in einem „Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit“ gewesen. Unmittelbar nach der Tat hatte die Schule Amokalarm ausgelöst, das Gymnasium wurde geräumt.
Weil der Angeklagte Jugendlicher ist, findet die Verhandlung vor der 1. Jugendkammer des Landgerichts und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Kammer hat zunächst zehn Verhandlungstage bis zum 4. Oktober angesetzt. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Für den ersten Prozesstag war die Verlesung der Anklage vorgesehen, auch die ersten Zeugen sollten vernommen werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen versuchten Mord in vier Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Er habe am 22. Februar im Aufenthaltsraum der Oberstufe mit dem Messer auf seine Mitschüler eingestochen und dabei die Absicht verfolgt, sie tödlich zu verletzen. Die Opfer erlitten Stich- und Schnittverletzungen am Hals oder am Kopf.
In einem am Tatort gefundenen Schreiben bekannte sich der Jugendliche zu der Tat. Das Motiv ist aber bislang unklar. Alle Verletzten kamen zur Behandlung in Krankenhäuser, konnten diese aber nach kurzer Zeit wieder verlassen.