Mexiko-Stadt, Panama-Stadt (epd). Panama hat mit der Abschiebung von Migranten durch US-finanzierte Flüge begonnen. Am Dienstag startete der erste Flug mit 29 Kolumbianern, die durch den Darién-Dschungel nach Panama gelangt waren, wie die Zeitung „La Prensa“ berichtete. Mehrere der Abgeschobenen seien in ihrem Land vorbestraft, sagte der Direktor der panamaischen Migrationsbehörde, Roger Mojica, demnach. Für diese Woche seien zwei weitere Flüge geplant.
Panama ist ein Durchgangsland für Migrantinnen und Migranten aus Südamerika und der Karibik auf dem Weg in die USA. Dabei nehmen die Menschen den gefährlichen Fußmarsch durch den von kriminellen Banden kontrollierten Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama in Kauf.
Mojica zufolge stimmt Panama sich derzeit mit weiteren Ländern neben Kolumbien ab, um deren Staatsbürger, die ohne gültige Einreisepapiere eingereist seien, wieder zurückzubringen. Nach Venezuela könne nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen im Juli jedoch nicht abgeschoben werden.
Dieses Jahr haben laut den panamaischen Behörden bisher 230.000 Migrantinnen und Migranten den Darién-Dschungel durchquert. Allein im August waren es demnach etwa 8.000 Menschen, deren biometrische Daten nun erfasst würden.
Mit den Abschiebeflügen setzt Panama ein mit den Vereinigten Staaten unterzeichnetes Migrationsabkommen um. Die USA haben sechs Millionen US-Dollar für die Abschiebeflüge bereitgestellt, um die Einwanderung einzuschränken. Panamas rechtspopulistischer Präsident José Raúl Mulino versprach zu seinem Amtsantritt im Juli, die Migration in Richtung USA zu unterbinden. Zuvor traten täglich rund 1.000 Männer, Frauen und Kinder die Durchquerung des gefürchteten Darién-Dschungels an. Die Regierung von Panama schloss mehrere kleinere Grenzübergänge zu Kolumbien mit Stacheldraht.