Berlin (epd). Das Auswärtige Amt hat das Vorgehen gegen das Deutsche Sprachinstitut in der iranischen Hauptstadt Teheran scharf verurteilt. Dieses sei „durch nichts zu rechtfertigen“, erklärte ein Außenamtssprecher am Dienstag in Berlin. Der iranische Botschafter werde ins Auswärtige Amt einbestellt, erklärte er weiter. Man fordere die neue iranische Regierung auf, die Aufnahme des Lehrbetriebs sofort wieder zuzulassen.
Medienberichten zufolge wurde das Institut am Dienstag geschlossen. Die Internetseite der Bildungseinrichtung war am Dienstagnachmittag nicht erreichbar. Das Institut wurde nach Angaben des Auswärtigen Amts 1995 von der deutschen Botschaft in Teheran gegründet und bietet Sprachkurse an, die zu in Deutschland anerkannten Sprachzertifikaten führen. Aktuell seien 85 Lehrkräfte dort beschäftigt.
Sprachaustausch sei die Grundlage des gegenseitigen Verständnisses, sagte der Außenamtssprecher. Das Institut sei ein beliebter und anerkannter Ort der Begegnung, an dem sich Menschen mit persönlichem Einsatz unter schwierigen Bedingungen für den Spracherwerb einsetzten.
Ende Juli hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das dem iranischen Regime nahe stehende „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH) und seine bundesweiten Teilorganisationen verboten. Nach Auffassung der Sicherheitsbehörden verfolgt und propagiert es als islamistische Organisation verfassungsfeindliche Ziele.