Port-au-Prince, Mexiko-Stadt (epd). Tausende Menschen haben am Montag (Ortszeit) in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince gegen den Terror bewaffneter Banden protestiert. Diese überfallen seit vergangener Woche erneut zentral gelegene Viertel der Stadt, darunter der Stadtteil Solino. Im Verlaufe der Proteste seien mehrere Barrikaden aus brennenden Autoreifen errichtet worden, berichtet die Online-Agentur „AlterPresse“. Polizisten hätten schließlich die protestierende Menge unter Einsatz von Tränengas auseinandergetrieben.
Am Vortag hatten kriminelle Banden im strategisch wichtigen Quartier Solino mehrere Häuser in Brand gesetzt. Die Bewohner wurden gezwungen, die Gebäude zu verlassen. „Wenn wir Solino verlieren, wird das Stadtzentrum der Hauptstadt den Banden überlassen“, warnte die Polizeigewerkschaft und kritisierte das zögerliche Agieren des Polizeiministeriums.
Die seit Juni amtierende Übergangsregierung versucht, die ökonomische und politische Krise im Karibikstaat in den Griff zu bekommen. Rund 200 kriminelle Banden terrorisieren die Bevölkerung. Das Büro der Vereinten Nationen in Haiti gab in einem kürzlich veröffentlichten Bericht an, dass im zweiten Quartal 2024 mindestens 1.379 Menschen im Zusammenhang mit Bandengewalt entweder ermordet oder verletzt wurden.