Weltweite Proteste gegen Regime von Maduro in Venezuela

Weltweite Proteste gegen Regime von Maduro in Venezuela

Berlin, Caracas (epd). Weltweit haben Menschen gegen das Regime in Venezuela protestiert und die Anerkennung des Wahlsieges für die Opposition gefordert. „Heute haben wir hier und in 300 Städten der Welt Geschichte geschrieben“, sagte Oppositionsführerin María Corina Machado auf einer Kundgebung in der venezolanischen Hauptstadt Caracas laut der Tagezeitung „El Nacional“. „Wir haben die Stimmen, wir haben die Beweise. Wir werden die Straßen nicht verlassen.“ Machado sprach vom größten Wahlbetrug in der Geschichte Venezuelas. Die ganze Welt wisse, dass Nicolás Maduro am 28. Juli die Wahlen verloren habe.

Die Opposition hatte ihre Anhänger im Land und die mehr als 8 Millionen im Ausland lebenden Venezolanerinnen und Venezolaner zu Protesten aufgerufen. Demnach gab es unter anderem in den USA, Australien, Neuseeland, Südkorea, Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland und Belgien Demonstrationen. In Lateinamerika gingen in Mexiko, Kolumbien und Brasilien ebenfalls tausende Menschen auf die Straße.

Die regierungstreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden autoritären Machthaber Nicolás Maduro offiziell zum Sieger erklärt. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González. Bislang hat die Wahlbehörde noch keine Ergebnisse nach Wahllokalen vorgelegt. Die EU, die USA und zahlreiche lateinamerikanische Länder erkennen den Wahlsieg von Maduro nicht an und fordern eine Offenlegung der Ergebnisse. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva brachte Neuwahlen als Ausweg aus der politischen Krise ins Spiel, die aber von internationalen Wahlbeobachtern kontrolliert werden müssten.

Seit Wochen gibt es Massenproteste in dem südamerikanischen Land. Bei gewaltsamen Zusammenstößen wurden laut der Menschenrechtsorganisation Provea insgesamt 24 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt. Über 2.200 Menschen wurden demnach festgenommen.

Brasilien und Kolumbien haben unterdessen ihre Vermittlungsbemühungen begonnen. Beide Länder befürchten eine neue Migrationswelle aus dem Nachbarland. Nach einer aktuellen Umfrage des Instituts Meganálisis wollen vier von zehn Venezolanern das Land verlassen. Laut offiziellen Angaben flüchteten bislang rund acht Millionen und damit ein Viertel der Bevölkerung wegen der schlechten ökonomischen und humanitären Lage.