Leipzig (epd). Die Polizei verstärkt für Samstag ihre Einsatzkräfte zum Christopher Street Day (CSD) in Leipzig. Wegen der Gefahrenlage und der politischen Dimension hätten sich die Planungen stark verändert, teilte die Polizeidirektion Leipzig am Freitag mit. Aus einer geplanten „polizeilichen Absicherung zur Gefahrenminimierung“ sei wegen der höheren Gefährdungssituation eine äußerst intensive Vorbereitung geworden.
Sächsische Polizistinnen und Polizisten würden von Einsatzkräften aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Ziel sei es, dass der CSD, die Kundgebung von Lesben, Schwulen, Bi- und Intersexuellen, trans Personen, queeren Menschen und ihren Unterstützern, sicher stattfinden kann, ebenso das anschließende Fest und der abendliche Ball.
Am vergangenen Wochenende hatte es beim CSD in Bautzen massive Proteste von Rechtsextremen gegeben. Sie riefen unter anderem verfassungsfeindliche Parolen und sorgten für eine bedrohliche Stimmung. Die Polizei schützte nach eigenen Angaben den CSD-Aufzug.
In Leipzig werden zum CSD bis zu 18.000 Menschen erwartet. Gegen eine gegen den CSD geplante Versammlung von Rechtsextremisten unter dem Motto „stolz, deutsch, national“ sind laut Ordnungsamt für Samstag mehrere Gegenkundgebungen des Aktionsbündnisses „Leipzig nimmt Platz“ angemeldet.
Seit dem 9. August findet in der sächsischen Stadt eine Aktionswoche zum CSD unter dem Motto „Wir wählen Vielfalt!“ statt. Der Christopher Street Day erinnert an den Widerstand von transgeschlechtlichen und homosexuellen Menschen. Im Jahr 1969 protestierten sie gegen staatliche Willkürmaßnahmen in der Christopher Street in New York.