Oranienbaum-Wörlitz (epd). Der künstliche Vulkan im Gartenreich Dessau-Wörlitz ist am Freitag im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wiedereröffnet worden. Nach fünfjähriger Sanierung sollte der „Wörlitzer Vesuv“ auf der Felseninsel Stein erstmals am Freitagabend und erneut am Samstag wieder ausbrechen, wie die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz mitteilte. Dazu war ein Rahmenprogramm für Besucher geplant, unter anderem mit einer Einführung zur Geschichte der Insel. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz gehört seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Das Land Sachsen-Anhalt und der Bund hätten über fast drei Jahrzehnte hinweg massiv in die Sanierung der Insel Stein investiert, sagte Haseloff. Die Felseninsel entstand den Angaben zufolge zwischen 1788 und 1794 im Auftrag des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) in Erinnerung an seine Grand Tour im Jahre 1766 unter anderem nach Süditalien. Die erste künstliche Eruption des Vulkans fand nach jetzigem Kenntnisstand 1794 statt.
1983 sei die künstliche Insel wegen Mauerwerksrissen und Durchfeuchtungen gesperrt worden. 1999 haben laut Kulturstiftung die Sanierungsarbeiten begonnen, sodass die Insel nach mehr als 20 Jahren Schließung im Jahr 2005 wiedereröffnet wurde.
Zwischen 2006 und 2019 sind den Angaben zufolge fünf künstliche Vulkanausbrüche inszeniert worden. Dabei sei es immer wieder zu Rissbildungen im Vulkankegel gekommen, die seit dem vergangenen Jahr wissenschaftlich untersucht wurden. Eine Hülle aus Lehmsteinen soll das Mauerwerk des künstlichen Vulkans künftig vor Durchfeuchtung schützen.