Berlin (epd). Ein Fünftel der Schulkinder (18 Prozent) fühlt sich laut einer Umfrage bundesweit auf dem Schulweg unsicher. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern seien es ein Viertel (24 Prozent), teilte das Deutsche Kinderhilfswerk als Auftraggeber der Umfrage am Donnerstag in Berlin mit. In Nordrhein-Westfalen gab demnach sogar ein Drittel (32 Prozent) an, sich auf dem Weg zur Schule nicht sicher zu fühlen.
Gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland und dem Verband Bildung und Erziehung ruft das Kinderhilfswerk deshalb die Politik dazu auf, Schulwege sicherer zu gestalten. Dazu gehörten eine verbesserte Infrastruktur, die einheitliche Reduzierung des Tempos auf schulwegrelevanten Straßen und vermehrte Kontrollen. Außerdem sollten Kinder in ihrer selbstständigen Mobilität unterstützt werden.
Die drei Verbände appellierten, „das Elterntaxi öfter stehenzulassen“. Fast ein Drittel der Lehrkräfte an Grundschulen erlebte demnach mindestens wöchentlich eine gefährliche Situation vor der eigenen Schule, die durch Elterntaxis entstanden ist.
Schulkindern müsse stattdessen ein eigenständiger Schulweg ermöglicht werden. „Wo immer möglich, sollten sich Kinder zu Fuß oder mit dem Roller oder Fahrrad fortbewegen“, hieß es.
Für die bundesweite Umfrage wurden den Angaben zufolge 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren vom Sozial- und Politikforschungsinstitut Verian online befragt. Eine Mehrheit der befragten Kinder (56 Prozent) fühlt sich demzufolge sicher auf dem Schulweg, ein Viertel der Befragten (25 Prozent) sogar sehr sicher.