Frankfurt a.M. (epd). Klimaaktivisten haben am Donnerstagmorgen den Betrieb auf mehreren deutschen Flughäfen behindert. Auf dem Köln Bonn Airport und in Nürnberg wurde der Flugverkehr vorübergehend eingestellt, wie die Flughäfen mitteilten. Zudem gab es Aktionen auf den Flughäfen Berlin-Brandenburg und Stuttgart, dort lief der Betrieb aber weiter. Auch in Köln-Bonn und Nürnberg konnte der Betrieb am Vormittag wieder aufgenommen werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete die Aktionen auf X als „gefährlich und dumm“.
Nach einer Reihe von Blockaden deutscher Flughäfen durch die „Letzte Generation“ hatten der Flughafenverband ADV und die Klimaaktivisten am Dienstag angekündigt, sich zum Gespräch treffen zu wollen. Eine Sprecherin sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag, einen Termin gebe es bislang nicht. Das Angebot bleibe aber bestehen. Der ADV habe der „Letzten Generation“ bereits einen Terminvorschlag gemacht. „In jedem Fall würden wir klare Worte zu den Störaktionen finden“, sagte die Sprecherin.
Faeser schrieb auf X, ihr Ministerium habe „empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen“, außerdem verpflichte man die Flughäfen, ihre Anlagen besser zu sichern. Die „Letzte Generation“ erklärte auf X: „Die Klimakatastrophe ist so viel beängstigender als jede Strafandrohung: Sie zerstört unser aller Zukunft! Es geht um unsere Existenz!“
Das Polizeipräsidium Mittelfranken teilte mit, zwei Aktivistinnen hätten sich gegen 5.30 Uhr auf dem Gelände des Flughafens Nürnberg auf einem Rollweg, einem Zubringer zur Start- und Landebahn, festgeklebt. Der Flugbetrieb sei eingestellt worden, aber bereits eineinhalb Stunden später wieder aufgenommen worden. Nach ersten Ermittlungen hätten sich die Aktivisten über ein Loch im Außenzaun Zutritt zu dem Flughafengelände verschafft, es sei entsprechendes Werkzeug gefunden worden.
Der Flugbetrieb am Köln Bonn Airport war am frühen Morgen zunächst auch eingestellt worden, weil zwei Personen sich auf einem Rollweg festgeklebt hätten, teilte der Flughafen mit. Nach und nach seien einzelne Bahnen wieder in Betrieb genommen und der Polizeieinsatz auf dem Gelände gegen 9.30 Uhr beendet worden. Seitdem könnten alle Start- und Landebahnen wieder genutzt werden. Die Polizei erklärte, es werde noch ermittelt, wie die Aktivisten sich Zutritt verschafft hätten.
Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) waren zwar ebenfalls zwei Aktivisten der „Letzten Generation“ auf das Gelände gelangt, wie eine Sprecherin der Bundespolizei dem epd in Berlin sagte. Dort sei der Flugverkehr aber nicht beeinträchtigt worden.
Am Stuttgarter Flughafen hatten sich zwei Aktivistinnen um kurz nach 5.30 Uhr auf einem Weg abseits der Start- und Landebahn festgeklebt, wie das Polizeipräsidium Reutlingen mitteilte. Der Flugbetrieb konnte aber ohne Einschränkungen fortgesetzt werden, hieß es.