Heftige Niederschläge verschlimmern Lage der geflüchteten Sudanesen

Heftige Niederschläge verschlimmern Lage der geflüchteten Sudanesen
Im Sudan leiden vor allem die Geflüchteten unter den starken Regenfällen und Überschwemmungen. Die Regierung berät mit den USA über Bedingungen für Verhandlungen zur Beendigung des blutigen Konflikts.

Genf, Nairobi (epd). Heftige saisonale Regenfälle im Sudan haben laut dem Hilfswerk UNHCR die katastrophale humanitäre Lage der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen weiter verschlimmert. Niederschläge und Überschwemmungen hätten im ganzen Sudan zu weiteren Vertreibungen, Verletzungen und Todesfällen geführt, warnte das UNHCR am Freitag in Genf. Nach mehr als einem Jahr Krieg herrscht im Sudan eine der weltweit größten Hungerkrisen.

Unter den Betroffenen seien viele Familien, die vor der Gewalt geflohen seien und in Sammelunterkünften und Aufnahmezentren lebten. Einige von ihnen seien seit Beginn des Konflikts im April 2023 bereits drei- oder viermal vertrieben worden. Sie hätten ihr Hab und Gut, einschließlich der Lebensmittelrationen, verloren und stehen den Angaben zufolge vor erheblichen Problemen beim Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Insgesamt seien mehr als zehn Millionen Menschen auf der Flucht vor der Gewalt.

Unterdessen will die sudanesische Regierung vor den geplanten Verhandlungen über eine Waffenruhe mit den USA über die Bedingungen für das Treffen beraten. Eine Delegation sei dazu in die saudi-arabische Stadt Dschidda gereist, berichtete die Zeitung „Sudan Tribune“. Um den Krieg im Sudan zu beenden, haben die USA und Saudi-Arabien die Konfliktparteien für den 14. August zu Gesprächen nach Genf eingeladen.

Hintergrund für den Krieg ist die Eskalation eines Machtkampfes zwischen der Armee, die auch die Regierung stellt, und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Tausende Menschen wurden seither getötet. Laut UN hungern mehr als 25 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung. Im Flüchtlingslager Zamzam in der westlichen Region Darfur wurde bereits eine Hungersnot ausgerufen.

Die RSF hat ihre Teilnahme an den Verhandlungen in Genf zugesagt. Die Regierung hatte hingegen bilaterale Gespräche mit den USA zur Voraussetzung ihrer Teilnahme gemacht. Die Armee fordert den Rückzug der RSF aus bestimmten Gebieten vor dem Treffen in Genf.

US-Außenminister Antony Blinken betonte, Gespräche über eine Waffenruhe seien der einzige Weg, um den Konflikt zu beenden und die Ausbreitung einer Hungersnot zu verhindern. Die UN und Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen und das Verhindern von Hilfe vor.