Nairobi (epd). Vor den geplanten Verhandlungen über eine Waffenruhe will die sudanesische Regierung mit den USA über die Bedingungen für das Treffen beraten. Eine Delegation sei dazu am Freitag in die saudi-arabische Stadt Dschidda gereist, berichtete die Zeitung „Sudan Tribune“. Um den seit April 2023 anhaltenden Krieg im Sudan zu beenden, haben die USA und Saudi-Arabien die Konfliktparteien für kommenden Mittwoch (14. August) zu Gesprächen nach Genf eingeladen.
Hintergrund für den Krieg ist die Eskalation eines Machtkampfes zwischen der Armee, die auch die Regierung stellt, und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Tausende Menschen wurden seither getötet, Millionen Sudanesinnen und Sudanesen sind auf der Flucht. Laut den Vereinten Nationen hungern mehr als 25 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung.
Die RSF hat ihre Teilnahme an den Verhandlungen in Genf zugesagt. Die Regierung hatte hingegen bilaterale Gespräche mit den USA zur Voraussetzung ihrer Teilnahme gemacht. Die Armee fordert den Rückzug der RSF aus bestimmten Gebieten vor dem Treffen in Genf. US-Außenminister Antony Blinken betonte, Gespräche über eine Waffenruhe seien der einzige Weg, um den Konflikt zu beenden und die Ausbreitung einer Hungersnot zu verhindern. Anläufe im vergangenen Jahr scheiterten, weil beide Seiten sich nicht an die vereinbarten Absprachen hielten.
Derweil verschlechtert sich die humanitäre Lage immer mehr. Etwa 750.000 Menschen sind akut von einer Hungersnot bedroht, im Flüchtlingslager Zamzam in der westlichen Region Darfur wurde bereits eine Hungersnot ausgerufen. Die UN und Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen und das Verhindern von Hilfe vor.