Wiesbaden (epd). Jugendliche in Deutschland stehen heute später finanziell auf eigenen Beinen als in früheren Jahren. Gut 60 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren waren im vergangenen Jahr für ihren Lebensunterhalt hauptsächlich auf familiäre Unterstützung oder staatliche Leistungen angewiesen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Knapp 39 Prozent verdienten ihr Geld überwiegend selbst, und für knapp 1 Prozent war bereits ein eigenes Vermögen die Quelle des Lebensunterhalts.
In den 1990er Jahren sah das noch anders aus. 1993 bestritten gut 47 Prozent der 15- bis 24-Jährigen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit. Bei 52 Prozent waren Einkünfte Angehöriger oder öffentliche Leistungen maßgeblich, um das eigene Leben zu finanzieren.
Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen, die weder einer Schul- oder Berufsausbildung noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, lag laut Statistischem Bundesamt, das dafür Ergebnisse des Mikrozensus ausgewertet hat, im Jahr 2023 bei 7,5 Prozent. Damit ist er ähnlich hoch wie in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 (7,4 Prozent) und 2021 (7,8 Prozent). Vor Ausbruch der Pandemie hatte der Anteil 2019 ein Zehnjahrestief von 5,7 Prozent erreicht.