Berlin (epd). Nach einer Reihe von Blockaden deutscher Flughäfen durch die „Letzte Generation“ wollen sich der Flughafenverband ADV und die Klimaaktivisten zum Gespräch treffen. Es werde ein zeitnaher Termin gesucht, sagte eine ADV-Sprecherin am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Das Treffen hatte Verbandsgeschäftsführer Ralph Beisel in einem offenen Brief vorgeschlagen, die „Letzte Generation“ nahm das Angebot an.
„Es freut uns, dass Sie als ADV unseren Protest als Gesprächsangebot verstanden haben, denn genau das soll er sein - eine Einladung für einen offenen und ehrlichen Austausch auf Augenhöhe“, schrieb die „Letzte Generation“ in einem Brief an den Flughafenverband, den sie im Netzwerk X veröffentlichte. Die Klimaaktivisten hoben hervor, dass sich ihre Forderung nach einem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 an die Bundesregierung richtet. „Deshalb freut es uns umso mehr, dass andere gesellschaftliche Akteure sich mit uns an einen Tisch setzen möchten. Auch Ihr Einfluss ist gefragt, um die Forderungen nach einem Ausstiegsvertrag zu bestärken“, schrieb die „Letzte Generation“.
In jüngster Zeit waren unter anderem die Flughäfen Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Leipzig/Halle und auf Sylt von Störungen betroffen, weil sich Mitglieder der „Letzten Generation“ auf Rollbahnen festgeklebt hatten. Verbandsgeschäftsführer Beisel schrieb dazu in seinem offenen Brief, unbestreitbar sei der Klimawandel „eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“. Doch trügen „kriminelle Blockaden“ von Flughäfen nicht zur Lösung bei. Das Lösen einer Krise benötige den Dialog aller Interessengruppen.
Der Verband ADV vertritt als Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen nach eigenen Angaben die Interessen von Verkehrsflughäfen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn. Sein Ziel sei ein klimaneutraler Flughafenbetrieb bis zum Jahr 2045.