Torgau (epd). Im sächsischen Torgau erinnert vom 23. August an eine neue Dauerausstellung an Repressalien in der NS-Zeit und in der DDR. Unter dem Titel „Mut und Ohnmacht“ würden am „Erinnerungsort Torgau“ in Schloss Hartenfels persönliche Schicksale vorgestellt, teilte der Erinnerungsort Torgau am Montag mit. Im Mittelpunkt stünden „Geschichten von Mut, Zivilcourage, Verweigerung und Widerstand“ im Nationalsozialismus, in der Zeit der sowjetischen Besatzung nach 1945 sowie während der SED-Diktatur in der DDR.
Der Fokus liege auf Verbrechen der NS-Militärjustiz. Torgau war im Zweiten Weltkrieg Zentrum dieser Unrechtsjustiz: 1943 zog das Reichskriegsgericht in die Stadt. Etwa 60.000 Häftlinge wurden den Angaben zufolge damals in den beiden großen Militärgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf gefangengehalten.
Unter ihnen waren demnach Tausende Deserteure, Kriegsgegner und Widerstandsangehörige aus ganz Europa. Hunderte der Gefangenen seien in Torgau hingerichtet worden, hieß es. Die Ausstellung verdeutliche auch, wie sich die damalige Justiz in den Dienst des Nationalsozialismus stellte. Zudem sei Torgau auch nach 1945 ein Ort von Justizunrecht gewesen.
Zunächst habe es unter sowjetischer Besatzung zwei Speziallager gegeben. Von 1950 hielt die DDR in Torgau unter anderem politisch Verfolgte fest, darunter auch Jugendliche. Der „Erinnerungsort Torgau“ gehört zur Stiftung Sächsische Gedenkstätten.