CSD-Demonstrierende setzen in Hamburg Zeichen gegen Rechtsdruck

CSD-Demonstrierende setzen in Hamburg Zeichen gegen Rechtsdruck

Hamburg (epd). In Hamburg haben sich am Samstag Tausende Menschen an der Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) beteiligt. Die Polizei erwartete bis zu 250.000 Demonstrierende, das Motto, das der Verein Hamburg Pride als Veranstalter ausgerufen hatte, lautete „5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck“. Die Teilnehmenden versammelten sich morgens zunächst am Mundsburger Damm, von wo aus sich der Demonstrationszug kurz vor 12 Uhr zum Bereich Jungfernstieg / Rathausmarkt in Bewegung setzte.

Mit dem Motto wollte Hamburg Pride nach eigenen Angaben die aktuelle politische Situation aufgreifen. In Deutschland und weiteren europäischen Staaten würden rechtspopulistische Parteien an Einfluss gewinnen, sie schürten Vorurteile und hetzten gegen gesellschaftliche Minderheiten. Davon sei die LGBTIQ*-Community in besonderem Maße betroffen, erklärte der Verein schon vor Beginn der Veranstaltung auf seiner Internetseite.

Auch die evangelische Nordkirche war wieder mit einem eigenen Truck vertreten. Unter dem Motto „Liebe tut der Seele gut - bunt, queer, wir: Nordkirche“ wollte sie damit für Respekt und Toleranz werben, teilte die Nordkirche mit. Es sei wichtig, als Kirche bei den Pride-Paraden zum CSD vertreten zu sein, und „auch hier die christliche Botschaft der Liebe Gottes zu allen Menschen zu zeigen und für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einzustehen“, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.