Wiesbaden (epd). Überstunden sind Alltag: Knapp 4,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt mehr gearbeitet, als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart war. Das entsprach einem Anteil von zwölf Prozent der insgesamt 39,3 Millionen Beschäftigten, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Den Angaben nach leisteten Männer mit einem Anteil von 13 Prozent etwas häufiger Überstunden als Frauen (10 Prozent). Am weitesten verbreitet war Mehrarbeit in den Branchen Finanz- und Versicherungsleistungen und Energieversorgung, wo jeweils 17 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon betroffen waren. Am niedrigsten war der Anteil mit sechs Prozent im Gastgewerbe.
Für die meisten Beschäftigten war der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche begrenzt. 40 Prozent gaben an, durchschnittlich weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70 Prozent waren es weniger als zehn Stunden. Allerdings leistete knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit in der Woche.
Von den Menschen, die 2023 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leistete jeder Fünfte unbezahlte Überstunden. 17 Prozent wurden für ihre Überstunden bezahlt. 71 Prozent nutzten ein Arbeitszeitkonto für die geleistete Mehrarbeit. Mehrarbeit wurde teilweise über eine Kombination der drei Formen geleistet. Die Angaben basieren auf Erstergebnissen des Mikrozensus für das Jahr 2023.