Berlin (epd). Mit Blick auf den großen Personalmangel in Kitas schließt Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) den Einsatz einschlägig ausgebildeter Ukrainerinnen nicht aus. „Das ist selbstverständlich denkbar“, sagte Paus der „Bild am Sonntag“. „Wenn man sich anschaut, mit welchen Qualifikationen beispielsweise Frauen aus der Ukraine zu uns kommen: Da sind viele dabei, die aus dem Bildungsbereich kommen.“ Die Anerkennung der Abschlüsse müsse jedoch erleichtert werden.
„Wir brauchen eine Fachkräfteoffensive“, sagte die Ministerin. Doch es sei „schwierig, dass wir bei 16 Bundesländern über 62 verschiedene Ordnungen haben, wie man Erzieher werden kann“. Eine Arbeitsgruppe habe nun dazu „47 sehr gute Maßnahmen identifiziert. Diese Empfehlungen liegen jetzt bei der Kultusministerkonferenz und der Jugend- und Familienkonferenz und ich hoffe, dass sie bald Beschlüsse werden“, betonte Paus.
Laut einer im Juni veröffentlichten Befragung des Paritätischen Gesamtverbands fehlen im Schnitt in jeder Kita mehr als zwei Fachkräfte. Das entspreche 125.000 fehlenden Fachkräften im gesamten Bereich der Kindertagesbetreuung.