Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) führt den Anstieg bei den Beziehern des Kinderzuschlags auch auf die anhaltende Diskussion über die von ihr geplante Kindergrundsicherung zurück. „Im Juni haben den Kinderzuschlag bereits 1,24 Millionen Kinder bezogen. Zu Beginn der Legislaturperiode waren es erst 740.000“, sagte Paus der „Rheinischen Post“ (Samstag): „Schon die Debatte über die Kindergrundsicherung hat offensichtlich mehr Eltern auf die Förderung aufmerksam gemacht.“
Den Kinderzuschlag erhalten Familien mit geringem Einkommen, aktuell maximal 292 Euro monatlich pro Kind zusätzlich zum Kindergeld. Die Bundesregierung will den Zuschlag um 5 Euro anheben. Paus sagte der Zeitung, sie halte an der Kindergrundsicherung fest: „Die Kindergrundsicherung kommt und sie kommt in zwei Stufen.“ Darin sei sie sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einig.
Die Kindergrundsicherung gilt als die größte Sozialreform der Ampel-Koalition. Sie soll das Kindergeld, den Kinderzuschlag für einkommensarme Familien sowie die Sozialleistungen für Kinder bündeln. Seit Monaten hängt der Gesetzentwurf jedoch im Bundestag fest, weil SPD, FDP und Grüne unterschiedliche Ziele ins Zentrum stellen.